Was das Präteritum ist, wie man es verwendet & bildet sowie praktische Tipps – all das findet ihr hier:
Abschnitte
Das ist das Präteritum und so wird es verwendet:
- Das Präteritum ist eine Vergangenheitsform (vergleichbar mit dem „Simple Past“ im Englischen) neben dem Perfekt.
- Es gibt keinen Unterschied in der Bedeutung, aber in der Verwendung!
- Das Perfekt wird eher in der gesprochenen Sprache benutzt & das Präteritum überwiegend in der geschriebenen Sprache.
- Verwendung in: Zeitungen & Zeitschriften, Literatur (Romane, Kurzgeschichten, Märchen etc.), Biografien, Berichte & Nachrichten (auch Radio & TV). Wenn ihr den Links folgt, findet ihr gleich sehr gute Beispiele zum Leseverstehen.
- Beim Sprechen verwendet man aber oft die Formen von „haben“, „sein“ & die Modalverben, auch im Passiv wird mündlich teilweise Präteritum benutzt.
- In Süddeutschland, der Schweiz & Österreich verzichtet man in privaten Gesprächen meist ganz auf das Präteritum.
- Im niederdeutschen Sprachraum (=Norddeutschland) sowie in Teilen Mitteldeutschlands werden einige Verben auch mündlich im Präteritum verwendet.
- In älteren Grammatikbüchern heißt das Präteritum auch oft „Imperfekt“ & in österreichischen Schulen auch „Mitvergangenheit“.
So bildet man das Präteritum:
Wie im Perfekt gibt es auch im Präteritum reguläre und irreguläre Verben. Wir starten zuerst ganz leicht mit den regulären…
Reguläre Verben
Reguläre (auch: regelmäßige oder schwache) Verben bildet man aus:
- Verbstamm (=Verb ohne Endung, z.B. bei „spielen“: spiel-)
- -t- (als Signal für das Präteritum)
- Endung für Präteritum:
- ich/er/sie (f.)/es/man: -e
- du: -est
- wir/sie (Pl.)/Sie: -en
- ihr: -et
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Beispiele:
- Timea spielte als Kind Fußball.
- Ich lernte Englisch in der Schule.
- Die Studierenden tanzten vor Freude.
- Wir machten viele Fortschritte.
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Eine kleine Besonderheit gibt es bei Verben, deren Verbstamm auf -t, -d, -m oder -n endet (z.B. arbeiten oder rechnen). Hier wird als Aussprachehilfe ein -e- zwischen Verbstamm und -t- eingeschoben.
Beispiele:
- Ümit arbeitete sieben Jahre bei BMW.
- Die Anwohner*innen rechneten mit dem Schlimmsten.
Irreguläre Verben
Irreguläre (auch: unregelmäßige oder starke) Verben bildet man aus:
- einer irregulären Stammform (sehr oft mit Vokalwechsel, z.B. singen – sang)
- Endung für Präteritum:
- ich/er/sie (f.)/es/man: –
- du: -st
- wir/sie (Pl.)/Sie: -en
- ihr: -t
–
Beispiele:
- Alaa sang schon als Jugendliche.
- Ich schrieb einen Artikel für ein Magazin.
- Die Studierenden nahmen die Sache sehr ernst.
- Wir lasen viele Fortschritte.
–
Zwei wichtige Verben, die auch mündlich gebraucht werden, sind haben & sein:
- „Sein“ hat die Stammform war- und funktioniert wie die irregulären Verben in den Beispielen oben:
- Einstein war ein Genie
- Die Beatles waren in den 60ern aktiv.
- „Haben“ hat zwar die irreguläre Stammform hatt-, aber wird mit den regulären Endungen gebildet:
- Udo Jürgens hatte viel Erfolg.
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Hier findet ihr eine Liste irregulärer Verben. Eine ähnliche Liste findet ihr im Buch „Grammatik aktiv“, das wir nicht nur in unserem Grammatikkurs verwenden, sondern das wir auch als Unterstützung für euren Intensiv- oder Abendkurs empfehlen.
Unser Video zeigt euch zusätzlich weitere interessante Besonderheiten:
Modalverben & Passiv
Die Modalverben werden auch mündlich manchmal (in Österreich) bzw. oft (in Nord- und Mitteldeutschland) verwendet. Wie im Präsens steht der Infinitiv am Satzende. So werden sie gebildet:
- Verbstamm ohne Umlaut (z.B. konn- von „können“), sonst wie reguläre Verben:
- -t- (als Signal für das Präteritum)
- Endung für Präteritum:
- ich/er/sie (f.)/es/man: -e
- du: -est
- wir/sie (Pl.)/Sie: -en
- ihr: -et
–
Beispiele:
- Luigi konnte mit 4 schon lesen.
- Ich durfte mit 16 allein verreisen.
- Die Kinder wollten noch ein Eis essen.
- Wir mussten gestern länger arbeiten.
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Auch das Passiv wird mündlich manchmal (in Österreich) bzw. oft (in Nord- und Mitteldeutschland) verwendet. Wie im Präsens steht das Partizip II am Satzende. Als Hilfsverb braucht man „werden“:
- irreguläre Stammform wurd-
- Endung für Präteritum:
- ich/er/sie (f.)/es/man: -e
- du: -est
- wir/sie (Pl.)/Sie: -en
- ihr: -et
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Beispiele:
- Die Station wurde letztes Jahr erst gebaut.
- Viele Parteien wurden im 19. Jahrhundert gegründet.
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Tipps & Tricks zum Präteritum:
- Ein kleiner Trick, um herauszufinden, ob ein Verb regulär oder irregulär ist: Kennt ihr das Partizip II? Wenn es regulär ist, dann ist auch die Präteritumform regulär und andersrum, z.B.:
- gespielt – spielte (beide regulär)
- getrunken – trank (beide irregulär)
- Trennbare Verben sind auch im Präteritum getrennt, z.B. “ Ich sagte den Termin ab.“
- Wenn ihr nicht alle lernen wollt, lernt lieber das Partizip II, weil dieses öfter verwendet wird (für Perfekt & Passiv oder als Adjektiv)
- Es ist meist ausreichend, wenn ihr die Präteritumform beim Lesen nur erkennen und dem richtigen Infinitiv zuordnen könnt. Wenn das nicht klappt, hilft euch ganz einfach ein Wörterbuch.
- Beim Sprechen verwendet man aber oft die Formen von „haben“, „sein“ & die Modalverben, auch im Passiv wird mündlich teilweise Präteritum benutzt.
- Wikipedia ist eine gute Quelle, um viele Präteritumformen kennenzulernen, hier z.B. der Artikel über Falco.
- Die Bücher der Reihe „Little People, BIG DREAMS“ bieten eine sehr charmante und kindgerechte Möglichkeit, sich das Präteritum zu „erlesen“.
- Für manche ist es hilfreich, die Verben in Ablautreihen zu gruppieren und zu lernen. Manchmal sind sie sogar genau wie im Englischen (z.B. singen – sang – gesungen & sing – sang – sung). Eine ähnliche Liste findet ihr im Buch „Grammatik aktiv“, das wir nicht nur empfehlen, sondern auch in unserem Grammatikkurs vewenden.
- Das Präteritum ist in seiner Bildung leichter als das Perfekt, aber Vorsicht: Wenn ihr es beim Sprechen benützt, klingt ihr wie ein schriftlicher Bericht, also eher hölzern und altmodisch.
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Übungen zum Präteritum:
Zum Üben haben wir hier eine spannende Biografie:
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Bei uns in den Deutschkursen lernt ihr das Präteritum erstmals auf dem A2-Niveau kennen, in den B1-Kursen wird es schließlich vertieft, z.B. auch die Kombination von Passiv mit Modalverben im Präteritum.
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Frühling 2023